Pädagogische Konzeption

„Kinder wollen sich bewegen, Kindern macht Bewegung Spaß,
weil sie so die Welt erleben, Menschen, Tiere, Blumen, Gras.

Kinder wollen laufen, springen, kullern, klettern und sich dreh’n,
wollen tanzen, lärmen, singen, mutig mal ganz oben steh’n.
Ihren Körper so entdecken und ihm immer mehr vertrau’n.
Wollen tasten, riechen, schmecken und entdeckend hörend schau’n,
fühlen, wach mit allen Sinnen, innere Bewegung – Glück.

Lasst die Kinder dies gewinnen und erleben Stück für Stück.“

(Karin Schaffner)

Wie jede pädagogische Einrichtung richten wir uns mit unserer Arbeit nach den gesetzlichen Richtlinien, wie sie im Kinderbildunggesetz (Kibiz) verankert sind. Die Betreuung, Erziehung und Bildung Ihres Kindes erfolgt familienergänzend und nach dessen Maßgaben und auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und des katholischen Glaubens. Dabei steht das Kind immer im Vordergund.

 

„Ein Kind, das sich wohlfühlt, lernt“, wir schaffen die Wohlfühlatmosphäre, den Raum und die Zeit. Kinder „lernen“ spielerisch – da versteht es sich fast von selbst, das das freie Spielen – „Freispiel“ – einen sehr hohen Stellenwert in unserem Haus hat. Wir sehen jedes Kind als eigenständige, forschende und lernende Persönlichkeit, die sich mit eigenem Tempo Fähigkeiten aneignet. Wir sehen uns als verlässliche, vertraute, beobachtende, anregende und unterstützende Begleiter.

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. (Afrikanisches Sprichwort)

Selbstbestimmt, nebenbei lernen!

Kinder im Kindergartenalter nehmen sich nicht bewusst vor, ihren Wortschatz
zu erweitern oder ihren Umgang mit anderen Kindern zu trainieren, um sozial
kompetent zu werden. Trotzdem lernen sie es! Sie lernen es beiläufig während des Handelns!

Indem sie ihre Umgebung mit allen Sinnen erkunden, alle Möglichkeiten ausprobieren und in Aktion treten, erfahren sie etwas über sich und die Welt. Sie eignen sich nach und nach Fähigkeiten und Fertigkeiten an, um in dieser Welt zurechtzukommen, selbstständig und eigenverantwortlich zu agieren – sie lernen. Spielen heißt immer ausprobieren und Erweiterung des Erfahrungshorizontes. So können zwei Kinder intensiv Ponyhof spielen, ganz ohne Pony und Hof. Sie gallopieren dabei auf imaginären Pferden über die Wiesen und nehmen sich trotzdem als Reiter wahr.

 

Spielen dient dem Stressabbau, die Kinder entspannen sich in der  Beschäftigung. Ebenso lernen sie mit den eigenen Ängsten umzugehen. Spielen geht immer mit einer hohen Motivation und Konzentration einher.
Die Voraussetzung für Spielfähigkeit ist ein körperliches und sozial-emotionales Wohlbefinden. Ist dies gegeben, sorgt das Spiel(en) für die Ausbildung eines komplex verschalteten und zeitlebens lernfähigen Gehirns.
Eine gute Spielfähigkeit schafft die Grundlage für eine gute Schulfähigkeit!

 

 

Der Erzieher weiß, das Kinder sich mit Dingen intensiv beschäftigen, die sie wirklich interessieren. Deshalb sind die von Kindern selbst gewählten Spielsituationen die Wertvollsten. Nicht nur für das Kind, sondern auch für den Erzieher, der daraus ableiten kann, welche Impulse seinerseits geeignet sind und diese gezielt einsetzt. Erzieher sollen durch Beobachtungen und Fragen herausfinden, was den Kindern wichtig ist.

 

Wollen wir beschreiben, was Kinder machen und wie sie vorgehen, so beobachten wir folgendes:

  • sie erkunden, ertasten, erfühlen ihre Umgebung
  • sie reagieren auf Reize, sie setzen selbst Impulse
  • sie manipulieren Gegenstände und Materialien
  • sie benennen Dinge und Situationen,
  • sie erzählen und beschreiben, sie kommentieren und fragen, sie kommunizieren
  • sie probieren Neues aus, sie wiederholen Handlungen und perfektionieren sie
  • sie wechseln Perspektiven, schlüpfen in Rollen, sie erleben ihre eigenen Emotionen und die der anderen
  • sie erleben die Wirkung ihres Handelns und ziehen Schlüsse daraus
  • sie konstruieren und planen, setzen sich Ziele und verfolgen diese.

 

Um allen Kindern der fünf Jahrgangsstufen in unserem Haus gerecht zu werden und allen die nötigen und altersentsprechenden Freiräume, Freiheiten und Angebote zu bieten, arbeiten wir nach einem teiloffenen Konzept. Für die jüngsten Kinder unserer Einrichtung steht uns ein großzügig bemessener Nestgruppenbereich zur Verfügung.

Hier finden die Kinder bis zum dritten Lebensjahr die für ihre Altersgruppe entsprechenden Räumlichkeiten, Materialien und Bereiche für Spiel, Bewegung, Schlaf- und Rückzug vor. Dort findet sich auch der eigene
Pflege und Hygienebereich. Jedem Kind steht im Gruppenbereich ein eigener Platz für Schnuller, Fläschchen und Kuscheltier zur Verfügung. Ebenso ein Eigentumsfach im Wickelbereich und im Schlafbereich für Matratze und Bettwäsche. Die regelmäßige Reinigung der Bettwäsche übernehmen sie als Eltern mit eigens für ihr Kind geeignetem Waschmittel. Fünf Fachkräfte mit zusätzlicher Zertifizierung für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren
freuen sich darauf, Ihr Kind auf dem neuen Lebensweg sicher zu begleiten. Eine weitere Fachkraft aus dem Funktionsbereich, unterstützt das Team im Nestgruppenbereich bei „Engpässen“. Diese Mitarbeiterinnen bilden nach der Eingewöhnungsphase die sichere Basis, von wo aus die Kleinsten auf Erkundungstour gehen können. Sie schaffen eine gute Grundstruktur, um den speziellen Ansprüchen der Kinder unter drei Jahren gerecht zu werden. Da die Kinder einen unterschiedlichen Rhythmus haben, richtet sich der Tagesablauf nach den Bedürfnissen der Kinder.

Wir sind ein Haus

Gegenseitige Besuche und Aktionen sind erwünscht. Die Kinder entscheiden jedoch selbst wann sie, wo und wie lange sein möchten. Dabei werden die jüngeren Kinder von ihren Bezugserzieherinnen begleitet. Sie müssen mit den räumlichen Gegebenheiten, vielfältigen Materialien und Möglichkeiten in den
unterschiedlichen Funktionsbereichen erst vertraut gemacht werden.

 

Ziel ist es, dass alle Kinder ihrem Entwicklungstand entsprechend, alle Bereiche mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten im ganzen Haus nutzen können.

Eingewöhnungsphase

Grundsätzlich ist die Aufnahme in eine Tageseinrichtung für Kinder, Eltern und Erzieher eine sensible Phase, die entsprechend gestaltet und begleitet werden muss. Für Sie und Ihr Kind legen wir mit einer guten Eingewöhnung den entscheidenden Grundstein für eine schöne Zeit in unserer Einrichtung.
Im Nestgruppenbereich erfolgt die Aufnahme eines Kindes grundsätzlich nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell.

 

Die Aufnahme erfolgt gestaffelt, so das nicht mehr als zwei Kinder pro Erzieherin und Tag eingewöhnt werden. Wir legen sehr großen Wert darauf, Sie über alles, was die Vorbereitungen und den Ablauf der Eingewöhnung
betrifft, ausführlich zu informieren. Deshalb laden wir Sie zu einem Info-Nachmittag ein. Dort bieten wir Ihnen die Zeit, sich mit dem Berliner Modell der Eingewöhnung vertraut zu machen, und sich persönlich mit einzubringen.

 

Die Eingewöhnung muss individuell auf jedes Kind abgestimmt werden. Dies erfordert ein hohes Maß an Kooperation zwischen Eltern und Erzieher. Eine dem Kind vertraute Person muss die Phase der Eingewöhnung begleiten können. Sie ist dann abgeschlossen, wenn das Kind eine offensichtliche Bindungsbeziehung zur Erzieherin aufgebaut hat, sich von ihr wickeln und trösten lässt. Dabei entscheidet das Kind, wen es als Bezugserzieherin auswählt und welcher Zeitrahmen dafür nötig ist.

Im Funktionsgruppenbereich befinden sich die Stammgruppen der Kinder. Dort kommen die Kinder morgens ab 7.00 Uhr erst einmal in Ruhe an. Sie werden von ihren Erzieherinnen begrüßt und zeigen mit einem Magnet an der Tafel in ihrer Gruppe an, dass sie in der Einrichtung sind. Die Kinder haben dann, außer in der Mittagszeit, die Möglichkeit frei zu wählen wo, mit wem und mit was sie spielen möchten. Alle Bereiche außen wie innen mit den entsprechenden Materialien und Möglichkeiten, stehen ihnen zur Verfügung.